Fußball ist unser Leben

Diese Chance kommt so schnell nicht wieder. Das Virus zwingt alle, innezuhalten: DFB, Klubs, Spieler, Trainer, Fans, Ultras. Geisterspiele sind grausam und bleiben hoffentlich die Ausnahme.

Ultras sind übrigens strikt dagegen, dass Geisterspiele ausgetragen werden. Klar, dann bricht ihnen das Geschäftsmodell weg:  Massenschlägereien, Pyro-Irrsinn, Bengalos-Orgien, Transparente, die so groß sind, dass sie im Stadion gelagert werden müssen.

 

Berti Vogts: „Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man gemeinsam mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben.“

 

Und überhaupt: Wofür braucht Fußball eine Choreografie? Was soll der Quatsch? Für die Choreo ist der Trainer zuständig und die heißt: 4-4-2 oder 3-4-3 und die findet auf dem Rasen statt und nicht auf den Rängen und dauert 90 Minuten plus Nachspielzeit. Manchmal gibt’s sogar Verlängerung und Elfmeterschießen, je nachdem welcher Wettbewerb ansteht. Ende Gelände.

 

Peter Pacult: „Ja, der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich.“

 

Die französische Tageszeitung L’Équipe hat 2019 einen Gehaltsreport veröffentlicht. Topverdiener weltweit ist Lionel Messi vom FC Barcelona mit 8,3 Millionen Euro pro Monat. Als arme Schlucker kann man die deutschen Ballartisten bezeichnen. Robert Lewandowski schneidet mit 1,3 Mill. Euro noch am besten ab.

Trainer nagen auch nicht am Hungertuch. Coach Simeone von Athético Madrid bringt 3,3 Millionen monatlich nach Hause, Lucien Favre von Borussia Dortmund begnügt sich mit 500.000 Euro pro Monat. Damit liegt er in der Branche nur knapp über dem bedingungslosen Grundeinkommen. Vierhundert Millionen Euro blätterte  Paris St. Germain für Mbappé und Neymar hin. Besonders Neymar hat die horrende Transfersumme von 222 Mio. Euro gerechtfertigt, da er über eine Zusatzausbildung als Schauspieler verfügt und mehrere Fallstudien erfolgreich begleitet hat.

 

Lucas Podolski: „Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel.“

 

Die Bundesliga-Vereine haben 2018 rund 200 Mio. Euro allein für Spielervermittler bezahlt. Ist es nicht an der Zeit, das Produkt Fußball gänzlich neu zu erfinden? Schwindel erregende Ablösesummen, Ausstiegsklauseln, die keiner mehr versteht, der Profi-Fußball ist am Ende.

Ok, wir müssen nicht zurück bis zu den Anfängen des Fußballs. Im 11. Jahrhundert spielten in England ganze Dörfer gegeneinander. Wer zuerst den Ball durch das gegnerische Stadttor kickte, hatte gewonnen. Massenschlägereien gehörten schon damals zum guten Ton, nur Mord war verboten. Wie heute.

 

Mehmet Scholl: „Die schönsten Tore sind diejenigen, bei denen der Ball schön flach oben reingeht!“

 

Wie könnte ein neues Regelwerk aussehen? Wir haben einige Grundsätze ausgearbeitet, die wir gerne zur Diskussion stellen. Kleinere Korrekturen sind natürlich immer möglich.

Grundrechte- und Pflichten im Deutschen Fußball – neu!

 

Artikel 1
Jeder Spieler ist unantastbar, außer im gegnerischen Strafraum.

Artikel 2
Jeder Spieler hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Dribblings unter Einhaltung der Abstandsregeln nach Corona-Maßstäben. 1,50 Meter bei normalen Bundesligaduellen und 2,00 Metern bei *Hochrisikospielen, wie zum Beispiel Borussia Dortmund gegen Schalke 04.

* Als Hochrisikospiele werden Spiele bezeichnet, bei denen gewalttätige Fans auf gewalttätige Fans treffen. Die Statistik der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hat die Polizeieinsatzstunden ermittelt, wer die Top-Risiko-Partien angezettelt hat. In den Top-Twenty liegen der BVB und Schalke 04 mit sieben Einsätzen vorne. 2013/2014 schoss die Begegnung Eintracht Braunschweig – Hannover 96 mit 36.225 Einsatzstunden den Vogel ab, so das Portal “Faszination Fankurve”.

Artikel 3
Alle Spieler sind vor dem Schiedsrichter gleich, auch Ersatzspieler.

Artikel 4
Friseurbesuche während der Arbeitszeit sind nicht gestattet. Das gilt für alle Kicker in den Profi-Ligen.

Artikel 5
Die Erziehungsberechtigten (Trainer) haben das Recht, über die Teilnahme des Spielers am Training zu bestimmen.

Artikel 6
Die Spieler müssen ihre Fußballschuhe selbst putzen.

Artikel 7
Alle Bundesliga-Vereine stehen unter besonderen Schutz der Sponsoren.

Artikel 8
Die Spieler dürfen zu Beginn der Saison Wünsche äußern, auf welcher Position sie spielen möchten (Abwehr, Mittelfeld, Sturm). Das letzte Wort hat der Erziehungsberechtigte (Trainer).

Artikel 9
Spielervermittler/- Berater sind nicht mehr zulässig.

Artikel 10
Spieler, die für einen Bundesliga-Verein spielen wollen, müssen in der Stadt des Vereins, für den sie spielen möchten, geboren sein. Alle Spieler, die nicht in der Stadt geboren wurden, in der sie aktuell spielen und noch über einen gültigen Vertrag verfügen, werden nach Saisonende auf Kosten des Vereins  in ihre Heimatorte zurückgeflogen.

Artikel 11
Spielertransfers. Jeder Spieler darf den Verein nur innerhalb Deutschlands wechseln. Die Bewerbung muss durch den Spieler schriftlich und mit Lichtbild (sw) eingereicht werden. Das Procedere sieht eine praktische und theoretische Prüfung vor (siehe Anhang). Bei erfolgreicher Prüfung erhält der Spieler einen unbefristeten Vertrag.

Artikel 12
Spieler verhandeln ihre Verträge mit dem Verein selbst. Eine Ausnahme ist zulässig: Wenn der Spieler noch nicht volljährig ist, dann müssen Mutti und Vati unterschreiben.

Artikel 13
Bengalos, Pyrotechnik, Transparente, Plakate und Banner sind im Stadion verboten. Zuwiderhandlungen werden mit lebenslangem Stadionverbot belegt. Alkohol darf im Stadion nicht mehr ausgeschenkt werden.

Artikel 14
Das Höchstalter für Feldspieler beträgt 42 Jahre. Torwarte dürfen bis zum 50. Lebensjahr spielen. Anschließend greift die gesetzliche Fußballrentenversicherung (GFR).

Artikel 15
Spieler dürfen nicht ins Ausland transferiert werden. Das gilt auch für Österreich, Holland und Mallorca.

Die Regelung tritt ab der neuen Spielzeit 2020/2021 in Kraft.

 

Thomas Häßler: „Wir wollten in Bremen kein Gegentor kassieren. Das hat auch bis zum Gegentor ganz gut geklappt.“

 

Zu Artikel 11 – Anhang

Die theoretischen Fragen und praktischen Übungen werden vor jeder neuen Spielzeit aktualisiert. Unserer Redaktion liegen die Fragen für die neue Spielzeit 20/21 vor:

Theoretischer Teil

1) Wer wurde 1954 Fußball-Weltmeister?

a) Ralf Wolter
b) Lex Barker
c) Karl Mai

2) In welcher Stadt steht das Fußballstadion „Tivoli?“

a) Kopenhagen
b) Aachen
c) Rom

3) Wie hieß der erste Bundestrainer? (vor 1945 Reichstrainer)

a) Manfred Pelz
b) Otto Nerz
c) Hubert Fell

Praktischer Teil

  • Mit sechs Versuchen von der Eckfahne dreimal ins Tor treffen.
  • Einen Fallrückzieher vom Elfmeterpunkt oben rechts flach unten in die linke Ecke
  • 1.000 Autogrammkarten unterschreiben in 3.600 Sekunden

 

Helmut Schulte: „Vor der Saison haben alle gedacht, dass wir gegen Bayern München kleine Brötchen kochen müssen. Aber wie man sieht, backen die auch nur mit Wasser.“

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