Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Das ist die gute Nachricht: Es stimmt: Indianer kennen wirklich keinen Schmerz. Die noch bessere Nachricht: Es ist nicht verboten, auch heute von Indianern zu sprechen.
Stattdessen halten peu à peu andere Begriffe Einzug in unseren Sprachgebrauch, wie zum Beispiel „Native American“, „First Nations“ oder „indigene Bevölkerung“.

 

Sammelbegriffe

Dies sind Sammelbegriffe für recht unterschiedliche ethnische Gruppen. Sie sind daher nicht besser oder schlechter als der Ausdruck für Indianer. Wichtiger ist daher wohl die Frage, wie gehen diese Gruppen selbst mit dem Wort um? Empfinden Sie es etwa als diskriminierend, oder können sie damit gut leben. In der Tat stören sich viele nicht an den englischen Bezeichnungen »indian«, »American indian« oder »Amerindian«, wie es manchmal zusammengezogen wird.

Indian

Es gibt auch politische Organisationen indigener Bevölkerungsgruppen und soziale Bewegungen, die das Wort »indian« im Namen führen, etwa die »American Indian Movement«. Sie setzen sich für die Rechte Indigener einsetzt, ähnlich wie der »American Indian Youth Council« oder der »National Congress of American Indians«. Aus diesen Gründen verwenden viele auch reflektierte Fachleute den Begriff Indianer weiter, so zum Beispiel die Historikerin Heike Bungert. Sie hat 2020 ein Buch geschrieben, das heißt: »Die Indianer: Geschichte der indigenen Nationen in den USA«. Auch sie hält das Wort Indianer für unproblematisch.

Sprachempfinden kann sich wandeln

Wenn also die Frage lautet »Gilt das Wort Indianer als diskriminierend oder rassistisch?«, wäre die Antwort: »Nach vorherrschender heutiger Auffassung nicht.« Ob das für alle Zeit gilt, bleibt abzuwarten, denn Sprachempfindungen können sich ändern. Was viele, auch der so bezeichneten Indigenen stört, ist weniger das Wort Indianer, als wenn Menschen sich klischeehaft als Indianer verkleiden
Quelle: https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/darf-man-noch-indianer-sagen-102.html

Urdeutsch

Da können wir doch ein wenig aufatmen. Sollte uns mal der urdeutsche Begriff „Nur die harten kommen in den Garten“ gerade nicht einfallen, können wir getrost sagen: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Spricht sich auch einfacher, als wenn wir sagen müssten: „Als Anhänger der indigenen Bevölkerung sind mir Schmerzen weitestgehend fremd“.

Cowboy und Indianer

Und wenn wir als Kinder früher „Cowboy und Indianer“ gespielt haben, hab ich mich immer als Cowboy verkleidet. Schwein gehabt.

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