Ein normaler Umzug für uns Menschen ist relativ easy. Man hat eine neue Wohnung, oder ein Haus gefunden, Auszugs- und Einzugstermin stehen fest. Kisten sind gepackt, das Umzugsunternehmen weiß Bescheid oder der Freundeskreis wird engagiert. Dann meldet man sich beim Amt um. Fertig ist die Laube.
Taubenumzug
Schwieriger wird es, wenn man als Taube das traute Heim verlassen muss. Da reicht es nicht, dass die Stadt für den Umzug samt Unterkunft Geld gebunkert hat. Satte 65.000 Euro sind im Haushaltsbudget verankert. Sage noch einer, dass Lünen kein Geld hat. Offiziell vom Rat abgesegnet. Darin ist auch die Knete für das zukünftige Taubenloft, inklusive spektakulärem Blick auf die Kurt-Schumacher-Straße, enthalten. Und doch gerät diese Zwangsumsiedlung gerade ins stocken. Dem Obertäuberich wird Wucher vorgeworfen. Der hatte mit frischen Batterien in seinem Taschenrechner alles noch einmal durchgerechnet und kam nun auf 43.500 Euro. Über 20.000 Euro gespart.
Taubenhaus aus Übersee
Die einzelnen Posten: Übersee-Container inklusive Lackierung: 23.000 Euro; Stellfläche plus Zuwegung und Gitterzaun: 15.000 Euro; Ersatzmaßnahmen: 2.000 Euro; Bodengutachten: 3.000 Euro; Vertreter der Taubenhilfe Lünen/Dortmund haben zugesagt, sich zu kümmern.
In der Verwaltungsvorlage VL-143/2023 wird auf 6 Seiten sehr detailliert beschrieben, wie man der „Reduzierung der Taubenpopulation in der Innenstadt“ Herr werden möchte. Dem Taubenfachausschuss im Rat reicht es allerdings noch nicht. Weitere Fragen müssen geklärt werden, bevor die Tauben ihre Koffer packen können.
10 Fragen
Sind alle Tauben ordentlich im Taubenmeldeamt inklusive Lichtbild registriert?
Wurde das Umzugsformular in dreifacher Ausfertigung von allen Tauben unterschrieben?
Ist den Tauben ein Rückführungsangebot nach Gelsenkirchen unterbreitet worden?
Wieviel Prozent der Tauben werden als gewaltbereit eingeschätzt?
Verfügen die Tauben über eine abgeschlossene Flugausbildung in geschlossenen Ortschaften?
Wie hoch ist der Anteil von Asyl suchenden Tauben am Gesamtbestand?
Können Einwohner und Einwohnerinnen zu sachkundigen Taubenexperten ausgebildet werden?
Sollte die Stadt ein zusätzliches Gremium, einen Taubenpopulationsausschuss inklusive Taubenschiss-Melde-App, gründen?
Verfügen die ortsansässigen Tauben über notwenige Grundkenntnisse der Lüner Lokalpolitik?
Muss ein Nachtflugverbot von Drohnen in Erwägung gezogen werden um den Luftraum der Tauben zu sichern und was kostet das pro Jahr?
Taubenheim-Verhinderungs-Company
Bis zur nächsten Taubenausschusssitzung im Oktober erwarten die Tauben eine Entscheidung in ihrem Sinne. Denn bald kommt die Winterzeit und da möchte man es genauso schön kuschelig warm haben, wie die mächtige Taubenheim-Verhinderungs-Company (TVC).
Seit Februar warten die Tauben …
Bereits im Februar 2023 waren wir im Gespräch mit den Tauben und informierten uns aus nächster Nähe unter der Stadttorbrücke: https://na-und.info/tauben-luenens-stadtfeind-nr-1/
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