Dickhäuter haben es gut. Ihnen steht immer reichlich Wasser zur Verfügung. Kein Zoo- oder Zirkusdirektor käme im Traum auf die Idee, an Wasser für Elefanten zu sparen.
Menschen im Rathaus
Menschen, die im Rathaus in Lünen arbeiten, sind nicht so gut dran. Kein einziger Getränkeautomat steht für die Belegschaft zur Verfügung. Ein öffentlich, rechtlicher Skandal.
(Anregung/Beschwerde gem. § 24 GO i. S. Bewirtung in Rats- und Ausschusssitzungen. Siehe Protokoll der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 5. Juli 2018, TOP 8.)
Trockene Schleimhäute
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beklagen, dass sie während der Arbeitszeit ihren Arbeitsplatz verlassen müssen, um sich selbst mit Getränken zu versorgen. Dies gehe zu lasten der Freizeit. Bezahlt wird aus eigener Tasche. Wir wissen es doch alle: wer zu wenig trinkt, dem droht eine gefährliche Dehydrierung. Die Symptome sind bekannt: trockene Schleimhäute, erhöhte Herzfrequenz, Verwirrtheit und Benommenheit.
Privilegierte Ratsmitglieder
Getränke nicht selbst berappen zu müssen ist ein Privileg. Dieses genießen die Ratsmitglieder. Sie kommen zu ihren Sitzungen ins Rathaus. Diese Spezies, aus den unterschiedlichsten Kulturen, ist oft bis spät in die Nacht zum Wohle der Bürger am Start. Sollte nicht gerade Ihnen der kostenlose Zugang zu Getränken erlaubt bleiben?
Der griechische Philosoph Thales von Milet erkannte schon im 6. Jh. v. Chr., dass die Existenz aller Dinge dem Wasser zu verdanken ist. Wo unterschiedliche Geschlechter, Parteien und Hierarchien zu später Stunde schwierige Entscheidungen zu treffen haben, ist Wasser unverzichtbar. Quelle: philosophenlexikon.de
Wasser
Das Aufstellen von Getränkeautomaten ist dringend erforderlich, sonst wird das Rathaus noch zur No-Go-Area erklärt. Zu solchen drastischen Maßnahmen raten Deeskalations-Experten, Konfliktforscher und Dehydrierungs-Spezialisten.
Ältestenrat
Der Haupt- und Finanzausschusses beschloss in seiner Sitzung einstimmig, den Antrag an den Ältestenrat zu leiten. Ratsmitglieder sollen künftig ihre Getränke selbst berappen. Wenn die Belegschaft für Getränke in die eigene Tasche greifen muss, dann sollen das bitteschön auch die Ratsmitglieder tun. Getreu dem Motto: Gleiches Pech für Alle.
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Nach der Sommerpause werden Beratungen des Ältestenrates diesbezüglich aufgenommen. Als Mineralwasser-Experte rate ich zur kostenlosen Zurverfügungstellung von Wasser – nicht nur für die Elefanten.
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