Es ist wieder so weit: Bundesschafsministerin Julia Klöckner bläst zur Jagd. Sie hat einhundertachtundzwanzig Wolfsrudeln den Kampf angesagt. Soviel leben in Deutschland. Jahrelang hat sie mit den Wölfen geheult, sogar mit ihnen getanzt. Jetzt ist Schluss mit lustig.
Der Problemwolf
Der obersten Schützerin der 1,5 Millionen Schafe haben die Bauern- und Landschaftsverbände gehorsam Meldung erstattet. Es wurden wieder Schafe gerissen. Sofort hat ihr Krisenstab die bundesdeutsche Presselandschaft unterrichtet. So kommt der Wolf turnusmäßig in die Schlagzeilen.
Julia Klöckner warnt
Die meisten Wölfe leben in Ostdeutschland und in Niedersachsen. Jetzt breiten sie sich bis nach Rheinland-Pfalz aus. Neulich wurde ein Grauwolf sogar im Hunsrück nachgewiesen. Julia Klöckner ist in der Nähe geboren. Als ehemalige Weinkönigin fühlt Julia sich nicht nur dem edlen Rebensaft, sondern auch den Schafen verpflichtet. Sie warnt in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ):
2019 hatten wir durch Wolfsrisse fast 3.000 tote oder verletzte Nutztiere. Wo soll das enden?
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Die Wölfe haben per Wolfs App geantwortet: Wir haben Hunger und müssen fressen. Junges Lammfleisch ist nicht nur für euch Menschen eine Delikatesse. Stellt euch also nicht so an und lasst uns in Ruhe. Wir tun euch nichts.
Regionales Bestandsmanagement
Julia glaubt zu wissen, dass der Wolf in einigen Bundesländern einen guten Erhaltungszustand erreicht hat. Das erinnert an die Ein-Kind-Politik in China. Wie hoch ist eigentlich der Erhaltungszustand bei Menschen? Die CDU setzt sich für ein „regionales Wolfs-Bestandsmanagement“ ein, sagt Frau Klöckner. Der Wolf ist also Ländersache. Demnächst haben wir neben dem Impf- auch noch einen Wolf-Gipfel.
Der gezielte Schuss
Frau Klöckners christliches Wertegerüst verbietet es selbstverständlich, Wölfe einfach so abzuknallen. Zum sensiblen Bestandsmanagement gehört es, den Wolf mit einem gezielten Schuss, zum Beispiel aus einer nachhaltigen, thermostabilen Bockbüchsflinte in einen guten Erhaltungszustand zu überführen. Das ist nicht brutal und liest sich viel geschmeidiger.
Verhaltensauffällige Wölfe
Es gibt einfach zu viele verhaltensauffällige Wölfe, sagt der rheinische Landwirtschaftsverband. Verhaltensauffällig ist man als Wolf, wenn man wiederholt Nutztiere angreift, anstatt Wildtiere wie Rehe zu jagen, sagt der Mensch. Es muss doch möglich sein, dass die Wölfe sich an die Regeln halten, verdammt noch mal. Und wenn nicht? Ja, dann wird der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen. Und dann, gute Nacht Wolf.
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Frau Klöckner gibt Entwarnung. Sie will den Wolf nicht komplett ausrotten, verspricht sie. Das verbietet schon ihr christliches Wertegerüst. Nein, nur ein bisserl dezimieren. Gibt es nicht doch eine andere Möglichkeit, mit den Wölfen umzugehen?
Umsiedlung?
Die Umsiedlung der 128 Rudel nach Großbritannien. Auf der Insel leben 35 Millionen Schafe, die absolut meisten in Europa. Da gibt es für die Wölfe genug zu reißen…
Sommerloch um jeden Preis vermeiden
Wer weiß, vielleicht irren wir uns, und Frau Klöckners Wolf-Attacke ist Teil ihrer CDU-Wahlkampfstrategie und Armin Laschet hat die Losung an alle CDU-Minister ausgegeben: Sommerloch um jeden Preis vermeiden. Julia fängt an…
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Ein kleiner Silberstreif für die Wölfe könnte sich am Horizont abzeichnen. Aus der Grafschaft Bad Bentheim meldet sich Bio-Landwirt Everhard Hüsemann. Er vertritt die Auffassung:
Eine Koexistenz mit dem Wolf muss möglich sein
Die Wölfe nicken …
Wann schickt man Frau J.Klöckner endlich in die Wüste,zum Nachdenken ? Aber wahrscheinlich werden 40 Tage nicht reichen.