2.755 US-Dollar Milliardäre gibt es laut Forbes auf der Welt. Stand April 2021. Das sind nur Schätzungen, denn fast täglich werden es mehr. Vor 20 Jahren waren es nur 500 Milliardäre. Alle Jahre wieder berichten die Medien über den grenzenlosen Reichtum der Superreichen.
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Wer der oder die Reichste ist, richtet sich immer danach, wie die Aktien gerade stehen. Aktuell spült es wohl den Franzosen Bernard Arnoult an die Spitze (Louis Vuitton, Moët & Hennessy, Dior) mit 192 Mrd. US-Doller, knapp vor Amazon-Gründer Jeff Bezos, der mit 185 Mrd. auskommen muss.
Die TOP 100 sind mit einem Vermögen von 3,5 Billionen Dollar ausgestattet
Dreitausendfünfhundert Milliarden. Eine Drei mit 12 Nullen. Der reichste Deutsche, Dieter Schwarz, (Lidl, Kaufland) schafft es gerade mal auf Platz 25 mit 41 Milliarden. Warren Buffet, Großinvestor, vermehrte seine Kohle innerhalb eines Jahres um satte 20 Milliarden. Schlusslicht im Club der Hunderter ist der Russe Andrei Igorewitsch Melntichenko mit 17 Mrd. Dollar. Er macht in Düngemittel und ist acht reichster Russe.
Quellen: Statista; Forbes
Jenseits von Eden
Kann man auf Milliardäre eigentlich neidisch sein? Sind das nicht auch alles arme Würstchen? Wer morgens aufwacht und auf seinem Konto drei Milliarden mehr hat, tja, was dann? Soll der sich ein paar neue Flugzeuge bestellen und die im vergoldeten Hangar parken? Vielleicht sind um 12:27 Uhr ein paar unberührte Inseln in der Südsee im Angebot? Oder er kauft sich irgendeinen Präsidenten. Präsidenten können irgendwann wichtig werden. Das Leben als Milliardär ist bestimmt stinklangweilig. Nichts gibt es, was man sich nicht kaufen kann.
Dieser Flug kann Spuren von Red Bull enthalten
Immerhin wird Jeff Bezos sich einen kleinen Kick verschaffen und mit seiner Raumkapsel Blue Origin ins Weltall fliegen, für 10 Minuten. Am 10. Juli geht’s los. Ein Platz ist noch frei, der wird gerade versteigert, für 28 Mio. Dollar. Peanuts also. Die Gerüchteküche glaubt, dass Marketingspezialist Didi Mateschitz (Vermögen: > 24 MRD Dollar) gute Chancen hat. Vielleicht werden dem Treibstoff ein paar Dosen seines Energie-Drinks Red Bull beigemischt. Sollten wir den 10-minütigen Flug am Monitor verfolgen, wird oben rechts in der Ecke eingeblendet: Achtung: Dieser Flug kann Spuren von Red Bull enthalten.
Quellen: dpa; Vermögensmagazin
The Giving Pledge
Wir wollen nicht den Stab über die Superreichen brechen. Bill Gates und Warren Buffet haben 2010 The Giving Pledge (engl. für das Versprechen, etwas herzugeben) gegründet. Eine philanthropische Kampagne, die besonders wohlhabende Menschen zu Spenden animieren soll. Allein in den USA gibt es über 400 Milliardäre. Bis 2015 haben sich 137 Milliardäre weltweit dieser Kampagne angeschlossen. Zur Philanthropie gehören bedeutende, freiwillige Leistungen wohlhabender Bürger, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen. Unter Gemeinwohl verstehen wir unter anderem zwei Punkte:
1. Hunger
Die UN hat 2015 ausgerechnet, dass es möglich ist, bis 2030 den Hunger dieser Welt auszurotten. Das würde jedes Jahr 239 Milliarden Euro kosten. In 15 Jahren sind das grob geschätzt 4 Billionen Euro. Das ist locker zu schaffen, wenn die Hundert Reichsten jedes Jahr 239 Milliarden Euro zusammenkratzen würden. 2019 litten laut UNICEF 690 Millionen Menschen an Hunger. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl um 60 Millionen erhöht.
2. Klima
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) fordert in einem 2021 erschienenen Klimabericht Investitionen in die Natur. 8,1 Billionen Dollar (ca. 6,7 Billionen Euro) sind erforderlich, um unsere Natur zu retten. Die müssten bis 2050 für Wiederaufforstung, regenerative Landwirtschaft und Wiederherstellung des Ozeans ausgegeben werden.
Artikel 1:
Alle Milliardäre geben die Hälfte ihres Vermögens ab
Die weltweit 2755 Milliardäre würde das nicht wesentlich ärmer machen. Darf man Milliardäre für ihr philanthropisches Handeln nicht gesetzlich verpflichten? In unserer globalen Welt fehlt so etwas wie ein Grundgesetz für alle Staaten der Erde. Artikel 1: Alle Milliardäre geben die Hälfte ihres Vermögens ab. Dann schaffen wir es.
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Die Direktorin des UNO-Umweltprogramms, Dänin Inger Andersen, bringt es auf den Punkt:
Es sind Peanuts, wenn wir offen darüber sprechen, wie wir den Planeten schützen und unsere eigene Zukunft sichern können
Was bleibt uns als Trost? Lottospielen!
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