Eisbergsalat

Der Klimawandel nimmt immer bedrohlichere Züge an. Hochwasser-Katastrophen; Lawinenabgänge, Unwetter, Waldbrände. Eisberge schmelzen um die Wette. Gletscher verschwinden. Hitzeperioden in immer kürzeren Intervallen. Was kommt als Nächstes? Vielleicht müssen wir demnächst sogar auf Eisbergsalat verzichten?  

Was passiert, wenn Eisberge immer weiter schmelzen, haben wir alles tausendmal gelesen. Ist dann auch unser Eisbergsalat bald in Gefahr? Darüber werden wir nicht informiert. Kommt bestimmt noch. Im Augenblick dominieren Wärmepumpen die Schlagzeilen.

2,4 Kilo Eisbergsalat pro Jahr

Immerhin essen wir Deutsche jedes Jahr ca. 2,4 Kilogramm Eisbergsalat. Was ist, wenn die riesigen Freiland-Anbaugebiete in Spanien, Italien, Frankreich und bei uns infolge von Überschwemmungen überflutet werden? Dann ist bald Schluss mit Eisbergsalat. Die Schweizer sind noch schlimmer dran. Die essen mit 4,6 Kilo fast doppelt so viel Eisbergsalat wie wir. Stellen die dann auf Toblerone um?

Weltgemüseerbe

Geht es mit der Erderwärmung und den daraus entstehenden Folgen so weiter, dann brauchen wir bald eine Eisbergsalat-Wende. Und eine Eisbergunterstützungs-Offensive. Was danach folgt, ahnen wir schon. Die UNESCO wird Eisbergsalat zum Weltgemüseerbe ernennen. Dann dauert es auch nicht mehr lange, und unser Landwirtschaftsminister fährt zum Gemüsegipfel auf die Fidschi-Inseln. Nicht wundern würde es auch, wenn Christian Lindner sich vehement gegen eine Eisbergsalat-Grundsicherung aussprechen würde.

Überbrückungshilfen für Eisbergsalat

Vielleicht ist Eisbergsalat infolge des Klimawandels nicht mehr das ganze Jahr verfügbar. Alles wird sowieso teurer. Warum nicht auch Eisbergsalat. Dann fordern die Grünen bestimmt Eisbergsalat-Überbrückungshilfen. Salat gehört zu den Kernkompetenzen der Grünen. Verdi wird Salat-Ausfall-Sonderzahlungen fordern. Beliebt sind auch Diskussionen, ob für Eisbergsalat die Mehrwertsteuer von 7 auf 5 Prozent gesenkt werden könne. Wobei diese Auseinandersetzungen Zündstoff bergen, denn auch die Feldsalat-Lobby und die Fraktion der Lollo-Rosso-Freaks fordert Preissenkungen. Das Rucola-Lager hält sich noch bedeckt. Führende Salat-Experten warnen vor Schnellschüssen und raten, die nächste Hochwasser-Periode abzuwarten.

Magdeburg Mitropa-Gaststätte

Wir schaffen das schon, aber was machen wir eigentlich, wenn bei lang anhaltenden Hitzeperioden auch noch das Eis in den Eisdielen nicht mehr zu Eis wird? Dann wird’s aber echt eng. Obwohl, das habe ich schon 1975 in der Mitropa-Gastätte im Magdeburger Hauptbahnhof erlebt. Die drei Kugeln Vanille-Erdbeer-Schoko im Kelch waren bereits flüssig, als die Kellnerin sie mir auf den Tisch stellte. Und damals gab es noch gar keinen Klimawandel.

Unseren kleinen Ausritt in die Risiken der Eisbergsalat-Freiland-Anbaugebiete beenden wir mit eine kleine Anleihe der berühmten Cree-Weissagungen:

Erst wenn der letzte Eisberg geschmolzen, die letzte Eisdiele überflutet, der letzte Eisbergsalat gegessen wurde, werdet ihr merken, dass man die Klimawende nicht kaufen kann

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